Gut versichert in den Urlaub!

Der Beitrag ist 2023 in der Mittelbayerischen Zeitung erschienen. Sie können ihn hier auch im Original als PDF lesen.

Welche Kosten für Reiseimpfungen übernehmen die Kassen? Welche Versicherung braucht man im Ausland?

Von Jan-Lennart Loeffler

Regensburg. Der Kreis von zwölf Sternen auf der Rückseite der Krankenversicherungskarte ist unscheinbar. Manchen ist er vielleicht noch nicht einmal aufgefallen. Aber dieses Symbol steht für die EU-weite Gültigkeit der Karte – in diesem Zusammenhang auch European Health Insurance Card (EHIC) genannt.

Sie steht für einen Krankenversicherungsschutz innerhalb der Europäischen Union und vielen weiteren Ländern Europas wie zum Beispiel Norwegen, der Schweiz und Großbritannien. So können Ärzte und Krankenhäuser direkt mit der heimischen Krankenversicherung abrechnen. Die Notfallbehandlung im Urlaub sollte so immer abgedeckt sein. So weit die Theorie.

Arztbesuch kann teuer sein

„Die Erfahrung zeigt leider etwas anderes“, sagt Michael Wochinger von der AOK Kelheim-Landshut. „Viele Ärzte stellen eine Privatrechnung.“ Und die muss man erst mal selbst vor Ort bezahlen. „Ich empfehle jedem den Abschluss einer Zusatzversicherung“, sagt Wochinger. Vor allem für Länder, in denen die medizinische Versorgung sehr teuer ist, wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten, sei dies dringend angeraten.

Zur Auslandskrankenversicherung rät auch Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern. „Das ist definitiv sinnvoll“, sagt der Finanzexperte. „Denn wenn die Ärzte im Ausland privat abrechnen, bleibt man schnell auf einem Restbetrag sitzen“, sagt Straub.

Doch nicht nur den Versicherungsschutz gelte es im Vorfeld zu klären, auch über mögliche Gesundheitsrisiken im Reiseland oder für empfohlene Impfungen sollte man sich rechzeitig informieren. Wochinger rät: „Gehen Sie zu einem Reisemediziner.“ Ein solcher Reisemediziner ist Stefan Mehringer. Der niedergelassene Facharzt für Innere Medizin ist seit 2016 auch Gelbfieber-Impfstelle. Er empfiehlt: „Bitte bereiten Sie sich auf eine Reise auch immer reisemedizinisch vor.“ Das gelte nicht nur für ferne Länder. So sei zum Beispiel auch für europäische Reiseländer eine Impfung gegen Hepatitis A und B angeraten. „Das ist mit die wichtigste Reiseschutzimpfung“, sagt Mehringer. Die Kosten einer solchen Impfung übernimmt beispielsweise die AOK Bayern mit 80 Prozent, wie Michael Wochinger erklärt. Auch bei Impfungen gegen Tollwut und Gelbfieber. sei dies der Fall. Viele gesetzliche Krankenkassen haben die empfohlene Schutzimpfungen in ihren Satzungsleistungen. Auch die Reisemedizinische Beratung kostet etwas: in der Regel aber nur einen niedrigen zweistelligen Betrag. Im Vergleich zu den Reiskosten in jedem Fall ein zu vernachlässigender Betrag.

Einen Rat hat der Mediziner für die Wahl der Reise-Krankenversicherung: Wenn es um den Rücktransport geht, so solle dieser unbedingt schon eingeschlossen sein, wenn er „medizinische sinnvoll“ und nicht erst „medizinisch notwendig“ ist. „Schauen Sie sich da das Kleingedruckte genau an. Da entstehen hohe Kosten.“

Eine Reise-Krankenversicherung ist also unterverzichtbar. Was darf sonst nicht fehlen? Sascha Straub von der Verbraucherzentrale empfiehlt eine Reiserücktrittsversicherung. Zu beachten sei, das sowohl eine Reiserücktrittsversicherung als auch eine Abbruchversicherung abgeschlossen werde. „Die gibt es in dieser Kombination und das macht auch Sinn, das so abzuschließen“, sagt Straub. Während eine Rücktrittsversicherung die Stornierungskosten übernimmt, wenn man die Reise nicht antritt, bezahle eine Abbruchversicherung auch nach Reiseantritt. Wichtig sei auch ein Blick auf die Höhe der Versicherungssumme.)

Leistungen vorher prüfen

Aber auf welche Versicherung kann man verzichten? „Man braucht nicht unbedingt eine Versicherung mit dem Wort ‚Reise‘ davor“, sagt Finanzexperte Straub. So könne man auf eine Reise-Haftpflicht- oder Reise-Gepäck-Versicherung durchaus verzichten, vorausgesetzt man hat „eine gute Haftpflicht- oder Hausratsversicherung“. Hier lohne ein Blick in die Versicherungsunterlagen, inwiefern etwa bei der Hausratsversicherung auch Diebstahl aus dem Hotelzimmer im Urlaub abgedeckt ist. Eine leistungsfähige Versicherung schließe solche Fälle mit ein. Wichtig: „Der Schutz sollte weltweit sein.“ (Ende des Artikels)

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